Erst war es warm, jetzt wieder bitterkalt. Was den Menschen schon zu schaffen macht, ist für die Natur noch belastender. Denn die stand nach den warmen und sonnigen Tagen schon voll in der Blüte - und damit ganze drei Wochen früher als im Normalfall. So bereitet der späte Frost im Frühling besonders den Obstbauern und ihren Plantagen Sorgen.

Denn die Minusgrade in der Nacht auf Montag (22.04.2024) sind eine schwere Bedrohung für die blühenden Obstbäume auf den Plantagen. "Die Blüten halten circa null Grad aus. Gehen die Temperaturen ins Minus, dann sind sie kaputt und dann gibt es im ganzen Jahr keine Äpfel", schildert Obstbauer Manfred Winkler das Problem.

Um das zu verhindern, kommt auf seiner Plantage in Gustenfelden bei Schwabach eine spezielle Technik zum Einsatz: Mittels Beregnung, der sogenannten Frostbewässerung, sollen die Pflanzen vor der Kälte geschützt werden. Durch die Bewässerung werden die Blüten sozusagen eingefroren, sodass eine Erstarrungswärme entsteht. Und dadurch wird schließlich verhindert, dass die Blüte im Inneren erfriert. Am frühen Montagmorgen läuft die Frostbewässerung auf seiner Plantage daher auf Hochtouren.

Mithilfe dieser Methode will Winkler verhindern, dass er einen Ernteausfall seiner rund 17.000 Apfelbäume hat. Denn das ist bei weitem nicht nur ein emotionaler, sondern auch ein enormer wirtschaftlicher Schaden. Genau genommen, kann ihm durch den Frost ein Schaden von rund hunderttausend Euro entstehen. Am Nachmittag, wenn die Temperaturen wieder steigen und das Wasser auf den Blüten abtaut, wird sich zeigen, ob er erfolgreich war. Allerdings drohen ihm diese Woche noch ein paar kalte Nächte.