Wenn die Dunkelheit hereinbricht und der Verkehr auf den Straßen langsam abnimmt, dann erwachen sie zum Leben: Kneipen, Spielhallen und Discotheken sind der Hauptanziehungspunkt im Regensburger Nachtleben. 550 gastronomische Betriebe zählt die Stadt im gesamten Gebiet - und auch diese müssen Gesetze und Vorschriften einhalten.
Ob dies auch tatsächlich geschieht, das kontrollierten Polizei, Zoll und verschiedene Ordnungsbehörden in der Nacht auf Samstag (01.12.2018). In einer groß angelegten Aktion überprüften sie ohne Vorankündigung 48 Spielhallen, fünf Shisha-Bars und drei Discotheken. Ein erklärtes Ziel sei dabei die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen gewesen. "Rund 140 Jugendliche müssen jedes Jahr in Regensburger Krankenhäusern behandelt werden, weil sie Alkohol konsumiert haben", erklärt Dietmar Winterberg vom Oberpfälzischen Polizeipräsidium. Und so viel vorweg: Hier scheinen die strengen Kontrollen Früchte zu tragen, denn in dem Punkt konnten keinerlei Verstöße festgestellt werden.
Weniger erfreulich ist die Situation für einen ausländischen Mitarbeiter in einer Spielothek in der Innenstadt. Als die Beamten ihn nach seinen Ausweispapieren fragten, konnte er keinerlei gültige Dokumente vorweisen. Die letzten Papiere hatten vor vier Jahren ihre Gültigkeit verloren. "Wir haben beim Personal festgestellt, dass der Ausweis über längere Zeit abgelaufen ist. Der Sachverhalt wird aufgenommen und die Spielothek vorübergehend geschlossen", erläutert Winterberg das Vorgehen, während der Angestellte die Eingangstür abschließt. Denn er war der einzige Arbeiter an diesem Abend in dem Lokal, weshalb zur eigentlich lukrativen Umsatzzeit die Lichter ausgingen.
Nicht die Lichter aus-, aber der Strom abgeschaltet wurde an mehreren Wett- und Glücksspielautomaten. Denn um zu verhindern, dass aus den einarmigen Banditen tatsächlich digitale Räuber werden, müssen die Geräte regelmäßig geprüft und auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. "Die Spielautomaten entsprechen nicht mehr den Normen und dürfen nicht mehr betrieben werden", so Winterberg. "Heute sind sie Aus und sie werden auch Aus bleiben, bis die Vorschriften erfüllt werden können." Insgesamt vier Automaten in unterschiedlichen Betrieben wurde dadurch der virtuelle Garaus gemacht.
Ebenfalls für die nächste Zeit nicht mehr im Betrieb wird eine Küche in einer Kneipe bleiben. Hier waren die hygienischen Bestimmungen nicht eingehalten worden, weshalb die Lebensmittelkontrolle die weitere Nutzung vorerst untersagte.
Insgesamt zog die Polizei ein positives Fazit aus den Kontrollen, bei denen zwar einige kleinere Mängel, aber keine großen negativen Überraschungen zu Tage gefördert wurden. Einen Grund für diesen Erfolg sieht Dietmar Winterberg auch im hohen Kontrolldruck: "Man merkt, dass die Gastronomen sich bemühen, die Vorgaben einzuhalten. Die ein bis zwei richtig großen Kontrollen und zahlreiche kleineren Kontrollen sind auf das Jahr gesehen sehr wichtig, um diesen Stand mindestens zu halten, wenn nicht sogar zu verbessern." Auch für die Zukunft werde man weiter im Rahmen der Aktion "Stark für Regensburg" auf den Straßen, aber eben auch abseits dieser Präsenz zeigen, um den Menschen zu vermitteln, dass sie, egal zu welcher Tageszeit oder Örtlichkeit, sich in der oberpfälzischen Großstadt sicher fühlen können.