Bei voller Fahrt war einem 40-Tonner Lastwagen ein Reifen gepasst. Routiniert lenkte der Fahrer, der von Würzburg in Richtung Nürnberg unterwegs war, seine Maschine auf den Seitenstreifen und sicherte sie dort ab. In seiner Fahrerkabine sitzend, wartete er auf den verständigten Pannendienst. Im Rückspiegel sah er noch zwei Scheinwerfer näherkommen, als es bereits einen furchtbaren Schlag gab. Offensichtlich hatte ein Truckerkollege den havarierten Lkw übersehen und war zugleich zu weit nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Ungebremst krachte der Brummi in die stehende Maschine, schiebt diese von der Straße in die Böschung, rast an ihr vorbei und bleibt dann ebenfalls über einem Abhang stehen. Ein nachfolgender Lkw-Fahrer registriert die Unfallsituation zu spät und knallt in die Unfallstelle, ehe er schwer beschädigt in der Mittelleitplanke zum Stehen kommt. Die Fahrerkabine des Auffahrers ist als solche nicht mehr erkennbar, blieb teilweise am Containerauflieger des Pannenbrummis kleben. Trümmerteile flogen meterweit durch die Luft. Die Ladung des Unfallverursachers, 23 Tonnen Salatöl, haben sich komplett über die Fahrbahn verteilt. Die Autobahn ist ein einziges Schlachtfeld.
Feuerwehr, Rettungsdienst sowie das THW eilen zum Unfallort und befürchten angesichts der Bilder das Schlimmste. Doch dann das Wunder. Alle Fahrer konnten ohne Hilfe aus den Blechknäueln, ehemals Lastwagen, steigen. Keiner von ihnen weist, abgesehen von ein paar Kratzern, ernsthafte Verletzungen auf. Immer wieder schütteln die Retter angesichts dieses Glücks den Kopf.
Die A3 als Hauptverkehrsschlagader in Franken bleibt derweil über Stunden gesperrt. Optimistische Schätzungen der Polizei rechnen mit einer Vollsperre bis mindestens in die Mittagsstunden. Der Region droht zum einsetzenden Berufsverkehr ein Verkehrschaos.