15.06.2016 - Werneck - News Nr.: 9697
Autobahnbrücke bei Bauarbeiten eingestürzt
Ein Toter, mehrere Schwerverletzte - Rettungshunde suchen nach Verschütteten

© NEWS5 / Merzbach

Ein katastrophales Unglück ereignete sich am späten Mittwochnachmittag (15.06.2016) bei Werneck im Landkreis Schweinfurt. Bei Betonarbeiten stürzte ein etwa 40 Meter langes Teil der Schraudenbach Talbrücke ein. Auf diesem befanden sich etwa 20 Bauarbeiter, die mit den Betonstücken rund 20 Meter in die Tiefe gerissen wurden. Als die Einsatzkräfte eintrafen, erwartete sie ein einziger Trümmerberg voll verbogenem Metall und übereinander geschichteten Betonelementen. Menschen irrten umher, versuchten zu helfen, doch einige Bauarbeiter waren verschüttet. Ein Großaufgebot von Rettern trifft in den nächsten Minuten ein, mehrere Hubschrauber kreisen über dem Unglücksort. Über der Unglücksstelle klafft nun ein Loch, Stahlverstrebungen sind abgeknickt wie Grashalme. Rund 370 Helfer beginnen sofort mit der Versorgung von Verletzten und der Suche nach Vermissten. Dabei werden sowohl Such- bzw. Trümmerhunde eingesetzt, welche sonst eher in Katastrophengebieten nach Erdbeben zum Einsatz kommen, als auch ein spezielles Sonarmessgerät des THW.

Jede Hilfe zu spät kam für mindestens einen Bauarbeiter, der nur noch tot geborgen werden konnte. Sechs weitere kamen mit teils schwersten Verletzungen ins Krankenhaus. Bei der Zahl der leichter Verletzten gibt es unterschiedliche Meldungen - von 6 bis 14 ist hier die Rede. Aussagen, dass es noch weitere Tote gab, bestätigten sich glücklicherweise nicht. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass sich unter den tonnenschweren Trümmern ein Auto oder ein Radfahrer, welche die unter der Brücke verlaufene Landstraße möglicherweise befuhren, befinden. Aus diesem Grund suchen die Helfer die ganze Nacht weiter, weshalb die gesamte Einsatzstelle ausgeleuchtet wurde. Nicht betroffen war der Autobahnverkehr, der wie sonst auch mit 60 Kilometern über die alte Brücke rollte.

Auch Politiker eilten zum Unglücksort. Neben Bürgermeisterin und Landrat waren auch der bayerische Staatssekretär des Innenministeriums, Gerhard Eck (CSU), sowie die Bundes-Staatssekretärin für Verkehr, Dorothee Bär (CSU), am Unfallort. Für die Helfer ist solch eine Katastrophe nicht alltäglich. „Es hieß, die Brücke sei eingestürzt und mehrere Menschen seien verschüttet. Man kann das in dem Moment gar nicht fassen“, versucht Einsatzleiter Holger Strunk seine ersten Gedanken in Worte zu fassen. Bis zu 370 Helfer waren zu Spitzenzeiten am Unglücksort. Derweil beginnt nun die Suche nach der Unglücksursache. „Uns ist das ein völliges Rätsel. Diese Bauweise wird bundesweit eingesetzt“, erklärte Alexander Leis von der Autobahndirektion Nordbayern.

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