Die großen Regenmengen, etwa 50 Liter pro Quadratmeter, der vergangenen Stunden in Ober- und Unterfranken waren am Freitagmorgen (17.06.2016) zuviel für den übersättigten Boden. Überschwemmungen sind die Folge, die ganze Ortschaften unter Wasser setzen. Über 80 Feuerwehren sind im Landkreis Bamberg und Lichtenfels im Einsatz.
In Schmerldorf bei Memmelsdorf (Lkr. Bamberg) standen heute Morgen die Fahrbahnen teilweise 30 bis 40 Zentimeter unter Wasser, an einigen Stellen sogar höher. Ein ähnliches Bild bietet sich auch in Dorgendorf. Damit das Wasser, was der sonst lediglich 10 - 15 Zentimeter hohen Bach in den Ort brachte, wieder abfließen kann, wurde sogar die Straße aufgebaggert. Anwohner versuchen ihre Häuser und Geschäfte mit Sandsäcken zu sichern. Nicht überall gelingt das. Manuela Knoblach, eine Anwohnerin aus Dorgendorf berichtet: „Wir haben auch Sandsäcke und alles. Die Maschinenhalle von meinem Sohn ist trotzdem unter Wasser.“ Erwischt hat es auch den Ort Prächting im Landkreis Lichtenfels. Überall sind Sandsackwälle aufgebaut, um die Fluten einzudämmen, was nur teilweise gelingt. Hier rückte auch die DLRG an, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen. Nachdem der Regen abgeklungen war und man nicht mehr schlimmeres befürchtete, traf es Lauter (Lkr. Bamberg). Zwei Bäche treffen sich vor der Ortschaft. Wo das Bachbett sonst nur einen Meter Breite misst, wuchs binnen anderthalb Stunden der Strom auf rund 10 Meter an. Die Folge war ein komplett überfluteter Ortskern, der bis zu 70 Zentimeter unter Wasser stand und nur noch mit Radladern zu erreichen war. Auch Stunden, nach dem die Regenfälle nachgelassen haben, ist die Situation angespannt. In Breitengüßbach ist das Wasser derart massiv gestiegen, dass ein Wohnhaus evakuiert werden musste. Das Hochwasser hat den kompletten Hang abgetragen und unterspült derzeit das Gebäude.